From: "Mit Windows Internet Explorer 8 gespeichert" Subject: =?Windows-1252?Q?Gemeinsame_Erkl=E4rung_von_Franziskus_und_Bartholom=E4us?= =?Windows-1252?Q?_|_domradio.de?= Date: Tue, 27 May 2014 18:02:26 +0200 MIME-Version: 1.0 Content-Type: multipart/related; type="text/html"; boundary="----=_NextPart_000_0000_01CF79D5.D15669D0" X-MimeOLE: Produced By Microsoft MimeOLE V6.0.6002.18463 This is a multi-part message in MIME format. ------=_NextPart_000_0000_01CF79D5.D15669D0 Content-Type: text/html; charset="utf-8" Content-Transfer-Encoding: quoted-printable Content-Location: http://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2014-05-25/gemeinsame-erklaerung-von-franziskus-und-bartholomaeus =EF=BB=BF = = Gemeinsame Erkl=C3=A4rung von Franziskus = und Bartholom=C3=A4us | domradio.de =
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Papst Franziskus und Patriarch = Bartholom=C3=A4us I.

25.05.2014

Gemeinsame Erkl=C3=A4rung von Franziskus und Bartholom=C3=A4us

Im Wortlaut

Mit einer gemeinsamen Erkl=C3=A4rung erinnerten Papst Franziskus und = der=20 =C3=96kumenische Patriarch Bartholom=C3=A4us I. an ihre Vorg=C3=A4nger = und deren historisches=20 Treffen vor 50 Jahren. Hier die Erkl=C3=A4rung zum Nachlesen. Quelle: = Radio=20 Vatikan

 

1. Wie unsere verehrten Vorg=C3=A4nger Papst Paul VI. und der = =C3=96kumenische=20 Patriarch Athenagoras, die sich vor f=C3=BCnfzig Jahren hier in = Jerusalem trafen,=20 waren auch wir, Papst Franziskus und der =C3=96kumenische Patriarch = Bartholom=C3=A4us,=20 entschlossen, uns im Heiligen Land zu treffen, =E2=80=9Ewo unser = gemeinsamer Erl=C3=B6ser,=20 unser Herr Jesus Christus, lebte, lehrte, starb, auferstand und in den = Himmel=20 auffuhr, von wo aus er den Heiligen Geist auf die entstehende Kirche=20 herabsandte=E2=80=9C (Gemeinsame Erkl=C3=A4rung von Papst Paul VI. und = Patriarch Athenagoras,=20 die nach ihrer Begegnung am 6. Januar 1964 ver=C3=B6ffentlicht wurde.) = Unser Treffen,=20 eine weitere Begegnung der Bisch=C3=B6fe der Kirchen von Rom und = Konstantinopel, die=20 von Petrus bzw. Andreas, den beiden Apostel-Br=C3=BCdern, gegr=C3=BCndet = wurden, ist f=C3=BCr=20 uns eine Quelle inniger geistlicher Freude. Es bietet eine g=C3=BCnstige = Gelegenheit,=20 =C3=BCber die Tiefe und die Echtheit der zwischen uns bestehenden Bande = nachzudenken,=20 die selbst Frucht eines von Gnade erf=C3=BCllten Weges sind, auf welchem = der Herr uns=20 seit jenem segensreichen Tag vor f=C3=BCnfzig Jahren gef=C3=BChrt = hat.

2. Unsere heutige br=C3=BCderliche Begegnung ist ein erneuter und = notwendiger=20 Schritt auf dem Weg zu der Einheit, zu der allein der Heilige Geist uns = f=C3=BChren=20 kann, der Einheit der Verbundenheit in der legitimen Vielfalt. Mit = tiefer=20 Dankbarkeit erinnern wir uns an die Schritte, die zu tun der Herr uns = bereits=20 bef=C3=A4higt hat. Die gegenseitige Umarmung von Papst Paul VI. und = Patriarch=20 Athenagoras hier in Jerusalem nach Jahrhunderten des Schweigens ebnete = den Weg=20 f=C3=BCr eine bedeutsame Geste, die Aufhebung der Akte der gegenseitigen = Exkommunikation von 1054 und ihre Entfernung aus dem Ged=C3=A4chtnis und = dem Herzen=20 der Kirche. Darauf folgten ein Austausch von Besuchen zwischen den = jeweiligen=20 Sitzen von Rom und Konstantinopel, ein regelm=C3=A4=C3=9Figer = Schriftwechsel und sp=C3=A4ter=20 die von Papst Johannes Paul II. und Patriarch Dimitrios =E2=80=93 beide = seligen=20 Angedenkens =E2=80=93 angek=C3=BCndigte Entscheidung, einen = theologischen Dialog der Wahrheit=20 zwischen Katholiken und Orthodoxen aufzunehmen. Im Laufe dieser Jahre = hat Gott,=20 der Quell allen Friedens und aller Liebe, uns gelehrt, einander als = Glieder ein=20 und derselben christlichen Familie zu betrachten, unter einem Herrn und = Heiland,=20 Jesus Christus, und einander zu lieben, so dass wir unseren Glauben an = dasselbe=20 Evangelium Christi bekennen k=C3=B6nnen, wie er von den Aposteln = empfangen und von=20 den =C3=96kumenischen Konzilen und den Kirchenv=C3=A4tern formuliert und = an uns=20 weitergegeben wurde. W=C3=A4hrend wir uns sehr wohl bewusst sind, dass = wir das Ziel=20 der vollen Gemeinschaft nicht erreicht haben, bekr=C3=A4ftigen wir heute = unseren=20 Einsatz, unseren gemeinsamen Weg zur Einheit fortzusetzen, f=C3=BCr die = Christus,=20 unser Herr, zum Vater gebetet hat: =C2=BBAlle sollen eins sein=C2=AB = (Joh=20 17,21).

3. Im klaren Bewusstsein, dass die Einheit sich in der Liebe zu Gott = und zum=20 N=C3=A4chsten ausdr=C3=BCckt, sehen wir erwartungsvoll dem Tag entgegen, = an dem wir=20 endlich gemeinsam am eucharistischen Mahl teilnehmen werden. Als = Christen sind=20 wir aufgerufen, uns auf den Empfang dieses Geschenks der eucharistischen = Gemeinschaft entsprechend der Lehre des heiligen Iren=C3=A4us von Lyon = (Adv.=20 haer. IV,18,5: PG  7,1028) durch das Bekenntnis des = einen=20 Glaubens, beharrliches Beten, innere Umkehr, Erneuerung des Lebens und=20 br=C3=BCderlichen Dialog vorzubereiten. Wenn wir dieses erhoffte Ziel = erreichen,=20 werden wir der Welt die Liebe Gottes zeigen, durch die wir als wahre = J=C3=BCnger Jesu=20 Christi erkannt werden (vgl. Joh 13,35).

4. Zu diesem Zweck leistet der von der Gemeinsamen Internationalen = Kommission=20 gef=C3=BChrte Dialog einen grundlegenden Beitrag f=C3=BCr die Suche nach = der vollen=20 Gemeinschaft zwischen Katholiken und Orthodoxen. Im Laufe der = nachfolgenden=20 Zeiten unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI. und Patriarch Dimitrios = war der=20 Fortschritt unserer theologischen Begegnungen beachtlich. Heute bringen = wir=20 unsere tiefempfundene Anerkennung f=C3=BCr die bisher erzielten = Errungenschaften=20 sowie f=C3=BCr die gegenw=C3=A4rtigen Bem=C3=BChungen zum Ausdruck. Dies = ist keine blo=C3=9F=20 theoretische =C3=9Cbung, sondern eine =C3=9Cbung in Wahrheit und Liebe, = die eine immer=20 tiefere Kenntnis der beiderseitigen Traditionen erfordert, um sie zu = verstehen=20 und von ihnen zu lernen. Daher bekr=C3=A4ftigen wir noch einmal, dass = der=20 theologische Dialog nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner in der = Theologie=20 anstrebt, auf dem ein Kompromiss erreicht werden kann, sondern es geht = vielmehr=20 darum, das eigene Verst=C3=A4ndnis der ganzen Wahrheit, die Christus = seiner Kirche=20 geschenkt hat, zu vertiefen =E2=80=93 eine Wahrheit, in die wir = unaufh=C3=B6rlich weiter=20 eindringen, wenn wir den Eingebungen des Heiligen Geistes folgen. Darum = erkl=C3=A4ren=20 wir gemeinsam, dass unsere Treue zum Herrn eine br=C3=BCderliche = Begegnung und einen=20 aufrichtigen Dialog verlangt. Solch ein gemeinsames Streben f=C3=BChrt = uns nicht von=20 der Wahrheit weg; vielmehr wird es uns durch einen Austausch der Gaben = und unter=20 der Leitung des Heiligen Geistes in die ganze Wahrheit f=C3=BChren (vgl. = Joh=20 16,13).

5. Doch auch w=C3=A4hrend wir noch auf dem Weg zur vollen = Gemeinschaft sind, haben=20 wir bereits die Pflicht, gemeinsam die Liebe Gottes zu allen Menschen zu = bezeugen, indem wir im Dienst der Menschlichkeit zusammenarbeiten, = besonders=20 dadurch, dass wir die W=C3=BCrde des Menschen in allen Lebensphasen und = die=20 Unantastbarkeit der auf die Ehe gegr=C3=BCndeten Familie verteidigen, = den Frieden und=20 das Gemeinwohl f=C3=B6rdern und uns um das Leiden k=C3=BCmmern, das = unsere Welt immer=20 wieder heimsucht. Wir erkennen an, dass Hunger, Armut, Analphabetismus = und die=20 ungleiche Verteilung der G=C3=BCter st=C3=A4ndig unserer besonderen = Aufmerksamkeit=20 bed=C3=BCrfen. Es ist unsere Pflicht, uns zu bem=C3=BChen, gemeinsam = eine gerechte und=20 menschliche Gesellschaft aufzubauen, in der sich niemand ausgeschlossen = oder an=20 den Rand gedr=C3=A4ngt f=C3=BChlt.

6. Es entspricht unserer festen =C3=9Cberzeugung, dass die Zukunft = der=20 Menschheitsfamilie auch davon abh=C3=A4ngt, wie wir =E2=80=93 sowohl = klug als auch=20 leidenschaftlich, mit Gerechtigkeit und Fairness =E2=80=93 das Geschenk = der Sch=C3=B6pfung=20 bewahren, das der Sch=C3=B6pfer uns anvertraut hat. Deshalb geben wir = mit Bedauern=20 die r=C3=BCcksichtslose Misshandlung unseres Planeten zu, die in Gottes = Augen der=20 S=C3=BCnde gleichkommt. Erneut best=C3=A4tigen wir unsere Verantwortung = und Pflicht, den=20 Sinn f=C3=BCr Bescheidenheit und Ma=C3=9F zu f=C3=B6rdern, so dass alle = die Notwendigkeit=20 empfinden, die Sch=C3=B6pfung zu achten und sorgsam zu bewahren. = Gemeinsam=20 versprechen wir unseren Einsatz, die Sensibilit=C3=A4t f=C3=BCr den = Umgang mit der=20 Sch=C3=B6pfung zu erh=C3=B6hen; wir rufen alle Menschen guten Willens = auf zu pr=C3=BCfen, wie=20 sie weniger verschwenderisch und gen=C3=BCgsamer leben k=C3=B6nnen, = indem sie weniger Gier=20 und stattdessen mehr Gro=C3=9Fz=C3=BCgigkeit zeigen f=C3=BCr den Schutz = von Gottes Welt und das=20 Wohl der Menschen.

7. In gleicher Weise ist es dringend notwendig, dass die Christen = wirksam und=20 engagiert zusammenarbeiten, um =C3=BCberall das Recht zu sichern, den = eigenen Glauben=20 =C3=B6ffentlich zu bekunden und fair behandelt zu werden, wenn sie das = f=C3=B6rdern, was=20 das Christentum der heutigen Gesellschaft und Kultur weiterhin zu bieten = hat. In=20 diesem Zusammenhang laden wir alle Christen ein, einen echten Dialog mit = dem=20 Judentum, dem Islam und anderen religi=C3=B6sen Traditionen zu = f=C3=B6rdern.=20 Gleichg=C3=BCltigkeit und wechselseitige Unkenntnis k=C3=B6nnen nur zu = Misstrauen und=20 bedauerlicherweise sogar zu Konflikten f=C3=BChren.

8. Von dieser Heiligen Stadt Jerusalem aus bringen wir unsere = gemeinsame=20 tiefe Besorgnis angesichts der Situation der Christen im Nahen Osten zum = Ausdruck sowie unsere Sorge um ihr Recht, vollberechtigte B=C3=BCrger = ihrer=20 Heimatl=C3=A4nder zu bleiben. Voll Vertrauen wenden wir uns im Gebet um = Frieden im=20 Heiligen Land wie =C3=BCberhaupt im Nahen Osten an den allm=C3=A4chtigen = und barmherzigen=20 Gott. Wir beten insbesondere f=C3=BCr die Kirchen in =C3=84gypten, = Syrien und im Irak, die=20 aufgrund der j=C3=BCngsten Ereignisse sehr schmerzlich gelitten haben. = Wir ermuntern=20 alle Parteien, unabh=C3=A4ngig von ihren religi=C3=B6sen = =C3=9Cberzeugungen, weiter f=C3=BCr=20 Vers=C3=B6hnung und f=C3=BCr die angemessene Anerkennung der = Menschenrechte zu arbeiten.=20 Wir sind davon =C3=BCberzeugt, dass nicht Waffen, sondern Dialog, = Vergebung und=20 Vers=C3=B6hnung die einzig m=C3=B6glichen Mittel sind, um Frieden zu = erlangen.

9. In einem von Gewalt, Gleichg=C3=BCltigkeit und Egoismus = gezeichneten=20 geschichtlichen Kontext sp=C3=BCren heute viele M=C3=A4nner und Frauen, = dass sie die=20 Orientierung verloren haben. Gerade durch unser gemeinsames Zeugnis = f=C3=BCr die=20 Frohe Botschaft des Evangeliums k=C3=B6nnen wir den Menschen unserer = Zeit helfen, den=20 Weg wiederzuentdecken, der zu Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden = f=C3=BChrt. In=20 unseren Bestrebungen vereint und in Erinnerung an das Beispiel von Papst = Paul=20 VI. und Patriarch Athenagoras vor f=C3=BCnfzig Jahren hier in Jerusalem, = fordern wir=20 alle Christen zusammen mit den Anh=C3=A4ngern aller religi=C3=B6sen = Traditionen und mit=20 allen Menschen guten Willens auf, die Dringlichkeit der Stunde zu = erkennen, die=20 uns zwingt, die Vers=C3=B6hnung und Einheit der Menschheitsfamilie = anzustreben, bei=20 voller Ber=C3=BCcksichtigung der legitimen Unterschiede, zum Wohl der = gesamten=20 Menschheit und der k=C3=BCnftigen Generationen.

10. Indem wir zusammen zu dem Ort pilgern, wo unser gemeinsamer = einziger Herr=20 Jesus Christus gekreuzigt und begraben wurde und auferstanden ist, = empfehlen wir=20 unsere zuk=C3=BCnftigen Schritte auf dem Weg zur F=C3=BClle der = Gemeinschaft dem=C3=BCtig der=20 F=C3=BCrbitte der Allerseligsten und allzeit jungfr=C3=A4ulichen Mutter = Maria und=20 vertrauen die ganze Menschheitsfamilie der grenzenlosen Liebe Gottes = an.

=C2=BBDer Herr lasse sein Angesicht =C3=BCber dich leuchten und sei = dir gn=C3=A4dig. Der=20 Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.=C2=AB = (Num=20 6,25-26).

Jerusalem, 25. Mai 2014

(rv)=20

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